Das Jubiläumsschützenfest des SV Hanstedt zog vier Tage lang den ganzen Ort in seinen weiß-grünen Bann. Der volle Terminplan der Schützen für ihr Jubiläum verriet schon die Bedeutung des Wochenendes. Am Freitag der Kommers mit der Weihe der frisch restaurierten Fahne, der Kranzniederlegung am Ehrenmal und der Zapfenstreich im Fackelschein auf dem Geidenhof mit den Gastvereinen. Der Samstag begann mit einem Sternenmarsch durch den Ort und fand mit der fantastischen und bestens besuchten Schützen Party ein lautstarkes und feuchtfröhliches Ende. Am Sonntag starteten die Schützen mit der Abholung des Königs in seiner stattlichen Königsburg. Das Vogelschießen zog den ganzen Tag lang die Aufmerksamkeit der Schützen auf sich, als jedoch der Höhepunkt des Wochenendes kommen sollte fehlten dem Verein die Königsanwärter. Erst zum zweiten Mal nach 1995 bleibt der SV Hanstedt ohne König. Bei ihrer ganzen Konzentration auf das Jubiläum vergaßen die Schützen ihre Königsanwärter zu finden. Außerdem hinterließ der scheidende König S.M. Wolfgang „der Meistersammler“ Witte mit seinem Königsjahr große Fußstapfen, wie Präsident Peter Ehrhorn das Zögern möglicher Kandidaten erklärte. So fand am Montag auf dem Geidenhof eine ungewöhnliche Proklamation statt, gab es doch keinen König zu proklamieren. Doch Peter Ehrhorn sprach den versammelten Schützen Mut zu und erklärte, dass das Kollektiv nun die Königswürde übernehme und gemeinsam das nächste Jahr überbrückt werden müsse. Der Kommandant Thomas Lohff machte dementsprechend aus der Not eine Tugend und ließ bei der traditionellen Frontabnahme stellvertretend die neuen Kinderkönige Joel Homp und Linnea Wiking, den Vizekönig Volker Tolzin mit seinem Adjutanten Holger Beecken, die Damenkönigin Silvia Müller mit ihrer Adjutantin Griet Schröder und der neuen Bogenkönigin Jaqueline Bahls an den Schützen vorbeimarschieren.
Bei der Proklamation wurden auch wieder die ausgeschossenen Orden, Preise, ehrenscheiben und Vogelteile vergeben. Die Verleihung der Preise übernahm gewohnt souverän der 1. Schießoffizier Andreas Kleemann. Zentraler Bestandteil des Schützenfestes war, wie sollte es anders sein, das Vogelschießen. Die Vogelteile gingen an Paul Steinkraus (Kopf, 83. Schuss), Werner Schröder (Schwanz, 75), Vinzent Schröder (Reichsapfel, 82), Volker Tolzin (Zepter, 46), Tobias Rieckmann (Silberflügel, 26) und Constantin Kann (Goldflügel, 11). Auch abseits des Vogelstandes wurde während des Schützenfestes geschossen. Die von S.M. Wolfgang „der Meistersammler“ gestiftete Ehrenscheibe des Königs, welche einen Eicher Traktor vor der Auebrücke zwischen Ollsen und Nindorf zeigt, ging mit einem 771,0 Teiler an Kai-Uwe Schlund, der von Peter Ehrhorn gestiftete Geldpreis des Präsidenten an Birgit Schröder mit einem 155,6 Teiler und Jan Ole Beecken errang die von Bürgermeister Gunnar Hofmeister gestiftete Rathausscheibe, welche die schwarze Brücke zwischen Quarrendorf und Hanstedt zeigt, mit einem 127,2 Teiler. Extra zum 75-jährigen Jubiläum wurde von zwei Hanstedtern, die 2025 ebenfalls 75 Jahre alt wurden bzw. werden eine Ehrenscheibe gestiftet, die zwei Bären zeigt. Diese Bärenscheibe, für die die beiden besten Teiler eines Schützen zusammengezählt wurden, sicherte sich Andreas Kleemann mit 714,7 Teiler. Auch die vor eineinhalb Jahren von Heinz-Heinrich Thömen gestiftete Jubiläumsscheibe, die Thömens Familienwappen zeigt, fand nun ihren neuen Besitzer. Bei geforderten 1950 Teiler bei drei addierten Teilern, erreichte Präsident Peter Ehrhorn ebenjene 1950 Teiler. Eine Kopie der Scheibe wird im Schützenhaus aufgehängt.
Der Bestmannorden wurde in den drei Altersklassen vergeben. In der Schützenklasse errang ihn Tobias Rieckmann mit 28 Ringen, in der Altersklasse ging der Orden an Silvia Müller mit 25 Ringen und Marietta Tolzin errang den Orden mit 29 Ringen in der Seniorenklasse. Der Wanderpreis der Gemeinde wurde mit 19 Ringen ebenfalls von Tobias Rieckmann errungen, Jan Ole Beecken erhielt den von Olaf Muus gestifteten Samtgemeindebürgermeisterorden mit einem Gesamtteiler von 1495,1 Teiler und Florian Brusch schoss mit einem 473,0 Teiler den Volksbankorden gestiftet von der Volksbank Lüneburger Heide e.G., hier war ein 10. Platz gefordert. Der MuSoVaTo-Wanderpreis geht an dasjenige Team bestehend aus zwei Schützen zweier unterschiedlicher Generationen einer Familie, die die geringste Summe ihrer jeweilig besten Teiler hatten. 2025 ging der Preis an Jan Ole und Holger Beecken mit einem addierten Teiler von 963,1. Dieses Jahr wurde erstmalig der Schröderorden, gestiftet von den Familien Werner, Bernd und Detlef Schröder, ausgeschossen. Das Gesamtalter der drei Familien beträgt 396 und stellt damit den geforderten Teiler. Nur 0,9 daneben lag mit einem 396,9 Teiler Andreas Kleemann, der stolze, erste Träger des Schröderordens. Die Damenkompanie hatte einen besonderen Pokal auszuschießen. Der Damenpokal und 50 € Preisgeld, gestiftet von Bernd Tillenburg, ging mit einem 314,8 Teiler an Griet Schröder, gefordert war ein 199 Teiler. Zum Jubiläum 2025 wurde vom benachbarten MTV Hanstedt, mit dem sich der SV Hanstedt ein Vereinsgelände teilt, eine Scheibe gestiftet. Gefordert war für die aus Aluminiumverbundmaterial ausgeschnittene Scheibe, welche das MTV-Wappen zeigt, ein 1911 Teiler. Mit einem 1949,2 Teiler errang diese Tim Köhler, ebenso wie den Goldpokal, gestiftet von der Firma Uhren Dittmer, diesen mit einem 402,1 Teiler. Gefordert war ein 444 Teiler. In seiner Funktion als Adjutant hat Tim Köhler auch eine Adjutantenscheibe gestiftet, die einen traurig dreinblickenden Dackel zeigt. Ganz im Zeichen des Berufs des Stifters war die Scheibe aus Stein und brachte die glückliche Schützin Erika Isernhagen ganz schön ins Schwitzen, als sie ihren Preis überreicht bekam und ihn nach Hause tragen durfte. Gefordert war ein 3998 Teiler mit zwei Teilern. Erika Isernhagen erreichte 3996 Teiler. Noch um einiges schwerer war der Haus- und Hofstein inklusive persönlicher Gravur gestiftet von Tim Köhler, Wolfgang Witte und der Firma Homann. Gefordert war ein 6323 Teiler, der der Einwohnerzahl der Gemeinde Hanstedt entspricht. Mit einem 6322,7 Teiler denkbar knapp war Kai-Uwe Schlund mit seinem Schuss am nächsten am geforderten Teiler.
Die Bogenabteilung des SV Hanstedt hat ebenfalls ihre Fähigkeiten gemessen. Neue Bogenkönigin ist Jaqueline Bahls geworden, ebenso wurde sie neue Glückskönigin (128 Ringe). Einen Titel den sie auch 2024 trug. Auch Pastor a.D. Georg Buhr konnte seinen Titel als bester erwachsener Bogenschütze 2025 verteidigen (156 Ringe). Auch die jungen Bogenschützen ermittelten ihren Besten. Bogen-Jugendkönig ist Armin Rath mit 188 Ringen.
Auch die Schützen unserer befreundeten Vereine konnten am Schützenfestwochende in den Sportlichen Wettstreit treten. Ausgeschossen wurde der beste Nachbar Orden. Mit einem 143,9 Teiler errang ihn Fabian Bartels vom SV Egestorf. Gäste, die nicht einem Schützenverein angehören, konnten auf die Würde des Gästekönigs schießen. Ingrid Gottschalck wurde mit einem 379,6 Teiler die neue Gästekönigin des SV Hanstedt. Die Kleinen des Schützenfestes ermittelten am Sonntag an der Schießbude im Rahmen des neu gestalteten Kinderschützenfestes mit vielen Spielen und Preisen den Kinderkönig und die Kinderkönigin. Neuer Kinderkönig ist Joel Homp (33 Ringe), neue Kinderkönigin wurde Linnea Wiking (30 Ringe). Für die Feuerwehrleute, die während des Marschierens für die Sicherheit der Schützen sorgen, wird der Wilhelm-Benecke-Gedenkpreis unter den Feuerwehrleuten ausgeschossen. Mit 95 Ringen errang ihn Max Piepkorn.
Das Jubiläumsschützenfest des SV Hanstedt war ein großartig durchorganisiertes Fest, welches, trotz einiger nicht vorherzusehender Schönheitsfehler im Ablauf, den Schützenverein und den Ort Hanstedt würdig repräsentiert haben und die Bevölkerung in allen Generationen mit abgeholt hat, wie die großen Besucherzahlen bei der Jubiläumsparty, beim Kinderschützenfest und auf dem Geidenhof gezeigt haben. Ein großer Dank geht an die Organisatoren: Den Präsidenten Peter Ehrhorn, der den gesamten Überblick haben musste und dabei den Laden zusammengehalten hat. Den Kommandanten Thomas Lohff, der für den zeremoniellen Ablauf und die Finanzierung der Restaurierung der Fahne durch Spender verantwortlich war und seinen sicheren Umgang im Protokoll gezeigt hat. Den 3. Präsidenten Florian Schöne, der die Verpflegung und die Jubiläumsparty organisierte und damit trotz persönlichen Verzichts die junge Generation ins Schützenfest eingebunden hat. Die Damengruppenleiterin Erika Isernhagen, die mit ihren Damen das Kinderschützenfest von Grund auf umgekrempelt und mit einer Rekordteilnehmerzahl der Veranstaltung neues Leben eingehaucht hat. Den ersten Schießoffizier Andreas Kleemann, der zusammen mit seiner Schießkommission einen überholten und einwandfrei funktionierenden Schießstand hingestellt hat und den Schießbetrieb reibungslos über die Bühne brachte, trotz des riesigen Ansturms, gerade der Gäste, auf den Schießstand. Dem scheidenden König Wolfgang Witte und seiner Königscrew, die maßgeblich zum Gelingen des Jubiläums beigetragen haben, auch wenn das einige Königsanwärter verschreckte. Den Hallenwart Tim Köhler, der ein eines Jubiläums würdiges Schützenhaus bereitstellte und als Feuerwehrmann das ganze Wochenende an allen Ecken und Enden die Brände löschte noch bevor sie entstanden. Sowie an alle Mitglieder des SV Hanstedt die mit ihren großen und kleinen Beiträgen maßgeblich zum Gelingen des 75-jährigen Jubiläums beigetragen haben und der Partner und Familien der Mitglieder, die in den letzten Tagen nur ein Thema zu hören bekamen, wir versprechen die nächsten Monate werden besser.






















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